Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Wirtschaft erfordert spezifische Kompetenzen. Neben technischer Expertise benötigt die Wirtschaft insbesondere Kenntnisse, technische Systeme zu bewerten, in betriebliche Prozesse, Arbeitsumgebungen, Produkte und Dienstleistungen einzubetten sowie dauerhaft zu steuern. Diese brückenbauende Rolle fällt primär Wirtschaftswissenschaftler:innen als zentrale betriebliche Entscheider:innen zu. Die Zielgruppe des Verbundvorhabens umfasst deshalb die Betriebswirtschaftslehre und verwandte Wirtschaftsstudiengänge (Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen etc.), welche insgesamt ca. 22 % der Studierenden an deutschen Hochschulen ausmachen.
Ziele des Verbundvorhabens sind Entwicklung und Bereitstellung eines Lehrmodulbaukastens für KI, der Wirtschaftsstudierenden wissenschaftlich fundiert und praxisnah interdisziplinäre KI-Kompetenzen vermittelt. Der modulare Baukasten unterstützt Lehre für Bachelor-, Master-, Executive-Master-Studierende und Promovierende an Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Er umfasst drei Säulen: (1) KI-bezogene Lehrinhalte, die sich am fachlichen Hintergrund, Fähigkeiten und Interessen der Studierenden wie auch an berufsrelevanten Anforderungen orientieren. Es werden neue didaktisch hochwertige Inhalte erstellt sowie auf etablierte Open Education Resources (OER) zurückgegriffen. (2) In einer KI-Lernfabrik werden gemeinsam mit Studierenden KI-Inhalte „zum Anfassen“ entwickelt. (3) Es wird eine organisatorische und technische Austauschplattform geschaffen, auf der Hochschulen, Industriepartner und Studierende sich vernetzen, um Synergien zu nutzen und Kompetenzen effizient und zielgerichtet aufzubauen.
Das Verbundprojekt vereint elf Antragsteller:innen von drei Universitäten und einer HAW aus drei Bundesländern, die der Fokus auf KI-Kompetenzen von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften eint. Inhalte und Formate werden gemeinsam erarbeitet, wechselseitig genutzt und öffentlich zugänglich gemacht. Im Vergleich zur individuellen Erstellung stärkt dies die Breite und Tiefe des Angebots sowie die Effizienz und die Qualität der Lehre substanziell.