Forschungsfelder

Die Forschungsfelder des Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Hohenheim liegen in der interdisziplinären, grundlagenorientierten und praxisrelevanten Forschung zum Wandel von Arbeit, neuen Arbeitsbeziehungen und den Veränderungen im Zuge von Technisierungsprozessen auf individueller, organisationaler und überbetrieblicher Ebene. Die Erforschung dieser Bereiche erfolgt in Zusammenarbeit mit nationalen wie internationalen wissenschaftlichen Partnerinnen und Partnern sowie in Kooperation mit verschiedenen Organisationen. Die Forschung wird durch unterschiedliche Fördergeber wie z. B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unterstützt. Es lassen sich vier Schwerpunktbereiche identifizieren:

Arbeit ist geprägt durch den Einsatz digitaler Technologien, wodurch die Arbeitsbedingungen (Arbeit 4.0) und auch die Arbeitskultur (New Work) verändert werden.

Im Zuge eines strukturellen Wandels wandeln sich Berufsbilder, Arbeitsinhalte, Arbeitsformen und Qualifikationsanforderungen. Es entstehen neue Arbeitsanforderungen für Beschäftigte und die Erwerbstätigkeit wird von einem kontinuierlichen Lernprozess begleitet (Lebenslanges Lernen).

Beschäftigte entwickeln neue Erwartungen an die Arbeit selbst (Purpose, Meaning), an Arbeitsbedingungen (räumliche und zeitliche Flexibilität) und auch an die Möglichkeiten der Mitgestaltung und Partizipation.

Das Forschungsfeld der Organisation beschäftigt sich damit, wie (digitale) Arbeit organisiert wird und welche neuen Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen Transformation entstehen.

Aus der räumlichen und zeitlichen Flexibilisierung von Arbeit resultieren neue Anforderungen an die Organisation von Arbeit, wie z. B. Möglichkeiten der Selbstorganisation und Handlungsautonomie zu schaffen.

In diesem Zusammenhang erfahren Genossenschaften eine Revitalisierung, da sie auf demokratischen Prinzipien basieren und die Mitgestaltung und Mitsprache der Organisationsmitglieder ermöglichen.

Aus dem Einsatz digitaler Technologien resultieren auch neue Organisationsmodelle wie Plattformorganisationen, deren Arbeitsorganisation und -prozesse bei Crowd- und Gigwork über Algorithmen gesteuert wird und die Arbeitsbeziehungen grundlegend verändern.

Im Fokus der Forschung steht die Digitalisierung, verstanden als der Einsatz von digitalen Technologien unter Berücksichtigung des soziotechnischen Prozesses in sozialen Kontexten, die die Arbeit und Organisationen grundlegend verändert.

Das Forschungsfeld Digitalisierung beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitalisierter Arbeit auf Arbeitskräfte, ihrer Zusammenarbeit in Teams und in Führungsbeziehungen und damit wie die Interaktion mit neuen Technologien gestaltet werden kann.

In diesem Zusammenhang geht es auch um die Erforschung einer menschenzentrierten und damit partizipativen, gesunden und motivierenden Gestaltung von digitalen Arbeitskontexten.

Insbesondere aus dem Einsatz selbstständiger digitaler Systeme wie künstliche Intelligenz im Arbeitskontext resultieren Fragen nach der Mensch-Technologie-Interaktion, Zusammenarbeit und der Übernahme von Verantwortung mit Auswirkungen auf die Bedeutsamkeit von Arbeit.

Die Nachhaltigkeit von Arbeitsbeziehungen bezeichnet den verantwortungsvollen, schonenden und langfristig nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. In diesem Zusammenhang richten wir sowohl den Blick auf die ökologische als auch die soziale Nachhaltigkeitsdimension.

Eine nachhaltige Gestaltung von Arbeit betrifft gesundheitsförderliche und motivierende Arbeitsbedingungen. Nachhaltige Arbeitsbeziehungen fokussieren die Erwartungen von Beschäftigten als Basis für eine motivierende, förderliche und sich wechselseitig ergänzende Zusammenarbeit.

Im Kontext der Twin Transformation wird eruiert, wie die Nachhaltigkeits- und digitale Transformation zusammenspielen und sich wechselseitig ergänzen. Von Interesse ist hierbei auch, wie nachhaltiges Handeln durch neue Technologien gefördert werden kann.